Sie kennen sich schon lange, teils seit der Kindergartenzeit. Die HeimatUnternehmer Fabian Angermann, Christoph Schuberth, Benedict Kraus, Justin Apel und Simon Eisenhuth sind im ländlichen Raum um Bayreuth aufgewachsen und haben ihre Heimat kennen und lieben gelernt. Für Ausbildung und Studium zog es sie nach Dresden, Nürnberg oder Aachen. Fabian studierte Chemie, Simon machte eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner, Benedict zum Kaufmann, Christoph zum Elektroniker und Justin zum Verkäufer im Einzelhandel. Unterschiedlicher könnten die Jungs nicht sein, möchte man meinen. Doch Vielfalt ist oft der Schlüssel zum Erfolg. Im Jahr 2021 brachte eine innovative Idee den Freundeskreis wieder zusammen und zurück in die Heimat.
Landwirtschaft in der Senkrechten
Chemiestudent Fabian und Pflanzenspezialist Simon träumten vom eigenen Unternehmen und recherchierten die Möglichkeiten des „Vertical Farming“. Übersetzt aus dem Englischen bedeutet das „Vertikale Landwirtschaft“. Damit meint man eine Zukunftstechnologie, bei der landwirtschaftliche Produkte platzsparend auf verschiedenen Etagen vertikal beziehungsweise senkrecht, angebaut werden. Die HeimatUnternehmer recherchierten, welche Pflanzen sich für diese Anbauweise eigneten und kamen von Edelpilzen schnell auf sogenannte Microgreens. Das sind winzige, grüne Vitamin- und Mineralstoffbomben, die man aus den Samen von Gemüsesorten und Kräutern heranzieht. Im Freundeskreis stieß das Konzept auf Begeisterung. Zu Hause in der Küche starten sie die ersten Anbauversuche.
Junges Blattgemüse als Superfood
„Anstatt zu warten bis die Pflanzen ausgewachsen sind, erntet man sie je nach Sorte innerhalb von sieben bis 21 Tagen, sobald sie die ersten Blättchen tragen“, erklärt Fabian. Die Dichte von Mikronährstoffen sei bei Microgreens im Vergleich zu den ausgewachsenen Pflanzen bis zu 40-mal höher. Daher gelten die unscheinbaren Pflänzchen als Superfood. Der Gesundheitstrend entstand im U.S.-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien und eroberte von dort aus, die ganze Welt. Mit dem Namen ihres Start-ups „Vertical Health“ wollen die HeimatUnternehmer auf den Superfood-Charakter ihres Lebensmittels hinweisen. Fabian zufolge bergen Microgreens das Potenzial ein fester Bestandteil einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung zu werden.
Leerstehendes Gebäude als Produktionsstätte
In Deutschland gibt es im Moment nur eine Handvoll Firmen, die Microgreens anbauen, eine davon befindet sich nun in Glashütten in Oberfranken. Über viele Jahre standen dort die Gebäude einer ehemaligen Textilfabrik leer. Die fünf HeimatUnternehmer mieteten eine der Hallen und schufen dort nach allen Standards der modernen Lebensmittelhygiene eine Anbaustätte für Microgreens. Dazu verwenden sie Bio-zertifiziertes Saatgut und ökologische Anzuchterde in Kombination mit einer ausgeklügelten Licht- und Wasserführung in einem regulierbaren Klimazelt. Für Technologie auf Industrieniveau sorgt Christoph, gelernter Elektroniker für Betriebstechnik. Um die Finessen des Pflanzenbaus kümmert sich Simon, der mittlerweile Gartenbau studiert.
Innovation in der Lebensmittelbranche
Zum Sortiment der HeimatUnternehmer gehören derzeit Broccoli, Radieschen, Schnittknoblauch, Sonnenblume, Senf und Erbsen. Das Blattgemüse verkaufen sie vor allem auf Wochenmärkten in und um Bayreuth und Bamberg sowie an verschiedene Restaurants in der Region. „Die Produktion von einem regionalen Superfood mithilfe eines selbstentwickelten, nachhaltigen, geschlossenen Anbausystems hat großen Innovationscharakter und besonderen Heimatwert“, bestätigt die oberfränkische HeimatEntwicklerin Marion Deinlein. Sie unterstützt die HeimatUnternehmer dabei, die passenden Produktverpackungen und Marketingstrategien zu finden. Ziel ist es, die fränkischen Microgreens bekannter zu machen und in den Einzelhandel zu bringen.
Kontakt:
Vertical Health UG
Bayreuther Straße 51
95496 Glashütten
Website: www.verticalhealth.de
Instagram @vertical.health
Kontakt für Marketing und Vertrieb
Benedict Kraus
Tel: +49 151 2348 9483
b.kraus2810@gmail.com
Fabian Angermann, Christoph Schuberth, Benedict Kraus, Justin Apel, Simon Eisenhuth
Superfood aus Oberfranken
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