"Ich bin überwältigt", sagte Matthias Weigold, als er kopfschüttelnd ans Mikrofon trat. Dass seine Mission Graffl einmal so sehr im Mittelpunkt stehen würde, hatte er sich nicht gedacht. Der gebürtige Münchner dankte seinem Netzwerk aus HeimatUnternehmen zwischen Isar und Inn, das die Ausstellung im Museum erst ermöglicht hätte. "Erst haben mir die einen geholfen, dann die anderen und Schritt für Schritt ist meine Vision wirklich wahr geworden und jetzt stehe ich hier und bin einfach glücklich."
Landrat Michael Fahmüller betonte, wie wertvoll das Projekt für die Region ist und auch Bezirks-Vizepräsident Dr. Thomas Pröckl zeigte sich beeindruckt. "Wir bekommen hier nichts Neues zu sehen, sondern uns allen wohl bekannte Gegenstände, die in diesem Rahmen aber wieder einen ganz neuen Wert erhalten. Wir werden zum Erinnern und zum Erzählen angeregt und das ist natürlich besonders schön an diesem historischen Ort."
Mission Graffl ist eine teils skurrile, teils auch melancholische Sammlung von Gegenständen, die alle eine ganz eigene Geschichte haben. "Wir waren in alten Häusern, da lag noch eine Brille auf dem Tisch, auf einer alten Zeitung – die Frau, die diese Zeitung gelesen hat, ist schon lange tot", sagt Weigold, der den Begriff "Neo-Archäologie" so erklärt: "Auch Gebäude, die erst vor wenigen Jahren verlassen wurden, sind reiche Fundstätten an Hinterlassenschaften menschlichen Handelns. Es finden sich meist nur ganz banale Gegenstände, das können rostige Werkzeuge sein, alte Möbel – aber auch das alles erzählt Geschichten von Menschen, die einmal hier gelebt haben. Die Neo-Archäologie will diese Fundstücke würdigen, indem sie auf Ensembles verdichtet werden – dabei entstehen oft Installationen von erstaunlich kraftvoller und sogar poetischer Intensität."
Vom Graffl zum Mittelpunkt des Museums
Große Vernissage für Sonderausstellung - Ein Projekt mit den HeimatUnternehmen
Datum
30. März 2023
Regierungsbezirk
Niederbayern