Schon lange trug die gelernte Kostümbildnerin die Idee einer alternativen Modenschau
mit sich herum. Fast Fashion ist für Angelika Hubner indiskutabel,
seit vielen Jahren organisiert sie Modetauschevents und gibt
Upcyclingworkshops. Sie sammelt seit vielen Jahren Kleidung ab den 20er Jahren;
in ihrem Kostümfundus befinden sich bis zu 20 000 Einzelstücke, die sie von
privat oder aus Theaterproduktionen geschenkt bekommt.
Modetausch versus Fast Fashion
Und so kulminierte vieles an Ideen und Projekten nun in dem „Modetag der anderen Art“. Los ging es nachmittags mit dem Modetausch, der gleichzeitig Jubiläum feierte – bereits zum zehnten Mal organisierte das bewährte Team um Angelika alle abgegebenen Kleider, ordnete und sortierte diese an Kleiderständern. Kurz darauf wurde wie immer anprobiert, beraten, umgezogen, diverse Fehlkäufe oder nicht mehr passende Kleider fanden nun eine neue Besitzerin.
Alternative Modenschau
Nach dem Umbau im Saal konnte die Modenschau starten. Das erste der sechs Bilder thematisierte „Jeans“ – Allerweltshosen mit schlechter Ökobilanz. Mehr Mut zum eigenen Stil, aber auch mehr Wertschätzung für gute Qualität sind Angelikas Anliegen. Dies brachte sie in launigen Moderationen gekonnt auf den Punkt, während ihre Models in immer wieder neuen Outfits den Laufsteg eroberten. Rot, Schwarz-Weiß, Tracht, Animalprint und Glitzer-Glimmer waren die weiteren Themen, die auf der Bühne, aber auch in wechselnden Hintergrundbildern umgesetzt wurden.
Die Zuschauer im vollbesetzten Saal waren begeistert, spendeten viel Szenenapplaus und staunten über die gekonnte Mischung aus Laienmodels, die von Angelika professionell in Szene gesetzt wurden. Auch die dritte Landrätin des Landkreises, Ulrike Küster, war mit von der Partie und begrüßte die Gäste zu diesem außergewöhnlichen Event.
Das Gegenteil einer klassischen Versteigerung...
Rund 160 Kleidungsstücke wurden an dem Abend präsentiert, 20 anschließend versteigert. Stephanie Eikerling fungierte als Auktionatorin und stellte zunächst die zu versteigernden Stücke vor. Und spätestens da war klar, dass es eben ein sehr besonderer Abend war: Der Kleiderständer wurde sogleich umlagert, nach Herzenslust die exklusiven Einzelstücke wieder probiert, die Frauen verhandelten schon eifrig – das Gegenteil einer steifen Versteigerung. Nach wildem Probieren rief die Auktionatorin wieder zur Ordnung, mit Mindestgebot und in 5€-Schritten fanden exklusives Häkelkleid, Abendrobe, Kimono und etliche Stücke mehr neue Besitzerinnen.
Restlos glücklich war Angelika Hubner über das Gelingen der Veranstaltung, aber auch über die Unterstützung durch Heimatentwicklerin Anschi Hacklinger: „Sie hat immer an mich geglaubt und zur richtigen Zeit die richtigen Worte gefunden. Die Organisation und Vorbereitung war unglaublich aufwendig, es waren sämtliche Höhen und Tiefen inklusiv dabei – aber jetzt habe ich es geschafft und bin einfach selig.“
Eine Fortsetzung ist schon geplant.