Aus der Erfahrung der letzten beiden Jahre weiß Jana, wie wichtig die Solidarität mit den Lebensmittelproduzenten ist: „Wenn hier Ernteausfall ist wegen Hagelschaden oder immens schlechtem Wetter, dann kann das eine Solidargemeinschaft gut tragen. Für mich alleine ist es existenzbedrohend.“ Und nicht nur das. Bisher verdiente Jana ihr Geld nur in den Erntemonaten Mai bis Oktober, ist aber in den Wochen davor und danach intensiv mit Beetplanung, Bestellungen und Vorbereitungen beschäftigt. Ihre Abokund:innen beziehen ihre Kisten je nach Wetterlage sechs Monate, zahlen diese Summe jedoch umgerechnet auf neun Monate.
Zum ersten Infotreffen am Riedlerhof kamen 40 Interessent:innen. Jana Heenen erläuterte das Prinzip des Marketgardenings, Anbau, Jahresplanung uvm. Danach legte ihr Kollege Simon Kappelmeyer die geplanten Zahlen offen: Arbeitsstunden, Löhne, sonstige Ausgaben, Einnahmen. Absolute Transparenz, und das zeigte Wirkung. Fast alle Anwesenden schlossen ein Abo ab, etliche überwiesen den Gesamtbetrag schon für das ganze Jahr.
Besonders freut sich die 35-Jährige, dass mit dem Tannerhof Bayrischzell und dem Restaurant Manuelis in Miesbach sich auch zwei ihrer bisherigen Gastropartner sofort zum Abo von mehreren Kisten entschlossen: „Obwohl diese Betriebe mit schwankenden Gästezahlen, Urlaub etc. rechnen müssen, war es für sie keine Frage, dass sie mich in dem Modell unterstützen“, so Jana.
Für Petra Wähning und Gabriel Erben, die Jana beim Businessplan begleiteten, ist dies ein Novum. „Dass ein Gastrobetrieb Mitglied in einer SoLaWi ist, ist mir bisher nicht bekannt und zeigt, wie gut und vertrauensvoll das Verhältnis hier zwischen Produzentin und Gastronomen ist. Einfach großartig.“
Die neue Saison kann kommen. Mit Lauch, Karotten, Tomaten, Wirsing und noch viel mehr wunderbarem Gemüse.
Jana Heenen
Riedler 2
83629 Weyarn
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