Zum Inhalt springen

Ackerbürgerhaus vor der Generalsanierung

Lost Place wird belebt

HeimatUnternehmen
HeimatUnternehmen
© HeimatUnternehmen
Ein Mitmachhaus wird hier entstehen (wir berichteten). Wie jeder vergessene Ort hat auch dieses Gebäude etwas morbides. Der Keller erinnert eher an eine Gruft als an einen Platz, wo einst Bier gelagert wurde. Er führt auf drei Etagen über Granittreppen steil nach unten.

Keller aus Spätmittelalter
Hier hat noch nie Tageslicht die Decken und Wände aus Stein sowie den nackten, feuchten Boden aus Erde beleuchtet. Erst im spärlich tanzenden Licht der Taschenlampe offenbaren die Räume ihre wahre Größe. Bereits im Spätmittelalter soll er angelegt worden sein. Genauere Erkenntnisse werden dendrochronologische Untersuchungen zutage fördern.

Das Haus darauf stamme etwa von 1720 bis 1740 und habe offensichtlich auch den großen Stadtbrand 1840 ziemlich unbeschadet überstanden, bringt Heimatunternehmer Alfred Wolf den derzeitigen Kenntnisstand auf den Punkt. Türen und Beschläge, die hier noch vorhanden und erstaunlich gut erhalten sind, wiesen eindeutig auf das Barockzeitalter hin. Sogar die große Eingangstür ist noch im Originalzustand vorhanden. Das Spannende sei, dass an diesem Haus offensichtlich noch nie etwas grundlegend verändert worden sei, deshalb sollen die Grundstrukturen des Ackerbürgerhauses erhalten werden, erklärt Wolf.

Digitale Vermessung
Die sogenannten Ackerbürger waren angesehene Bürger, die eine kleine Landwirtschaft zur Grundversorgung betrieben. Sie übten zusätzlich ein Handwerk aus und bekamen genossenschaftliche Rechte von der Stadt zugeschrieben. Darunter fielen zum Beispiel Holz-, Jagd- und Braurecht. Demnächst wird das Areal digital vermessen. Es folgt die denkmalpflegerische Begutachtung. Ein Architekturbüro erarbeitet eine Machbarkeitsstudie und ein Ingenieur-Büro erstellt ein statisches Gutachten.

Zum Originalartikel auf Onetz
Vorherige Nachricht Nächste Nachricht