„Wir wollten uns abheben von der Masse und auch der nächsten Generation gesunde, regionale Lebensmittel ans Herz legen“, erklärt Dieter Keller. Er und seine beiden Söhne, Alexander und Christian, betreiben gemeinsam den Kellerhof in der Nähe von Bayreuth. Allesamt sind Landwirte aus Leidenschaft. Gemeinsam mit ihren Familien leben sie auf dem Drei-Generationen-Anwesen - Dieter darf sich bereits über sechs Enkelkinder freuen. Daher haben sich die Kellers viele Gedanken gemacht, wie sie ihren landwirtschaftlichen Betrieb „enkeltauglich“ gestalten können. Neben nachhaltigen Produktionsmethoden, die Boden und Artenvielfalt schonen, wollen sie auch bei Kindern das Interesse für die heimische Lebensmittelerzeugung wecken.
Milch aus dem Automaten
Die Familie Keller hat frühzeitig die Chancen der Direktvermarktung erkannt. So war der Kellerhof der erste, der vor einigen Jahren sogenannte Milchtankstellen aufstellte, bei denen Verbraucher via Automat die Milch direkt vom Bauern beziehen können. Fünf dieser Automaten sind im Lebensmitteleinzelhandel der Region aufgestellt, eine direkt vor dem Kuhstall des Kellerhofs. „Uns war es wichtig, dass Verbraucher einen Blick in den Stall werfen können“, bestätigt Dieter. Um Müll zu vermeiden, können Verbraucher auswaschbare Mehrwegflaschen zum Milchzapfen nutzen. Um die Motivation zu fördern und Wiedererkennungswert zu schaffen, gaben sie ihrer Milch ein Gesicht: eine schmunzelnde Kuh. Die Cartoonfigur hat die Familie selbst entworfen.
Eiern Beine machen
Die Begeisterung, mit der die Kellers ihr Wissen um die Landwirtschaft weitergeben, überzeugte die oberfränkische Heimatentwicklerin Marion Deinlein. Als sich die Familie ein weiteres Standbein aufbaute und mit der Freilandhaltung von Legehennen begann, vermittelte sie den Kontakt zu einer heimischen Künstlerin. Diese gestaltete eine einzigartige Produktverpackung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Eierschachteln ist die des Kellerhofs schwarz und zeigt Cartoonfiguren: Drei Eier verschmitzt dreinblickende Eier mit ihren großen Augen, orangen Schnäbeln und langen Beinen. Eines davon hat sogar eine Mütze halb ins Gesicht gezogen. „Ich finde die Idee großartig, gesunde Lebensmittel hip und
kinderfreundlich zu gestalten“, so Heimatentwicklerin Marion Deinlein. „Ich bin Sparring-Partner für die Kellers. Beim Brainstorming können wir auch total verrückte Ideen diskutieren. Der Blick von außen ist enorm wichtig und ich sehe alles aus einem anderen Blickwinkel. Wenn ich dann noch Menschen verbinden kann, die sich normalerweise nicht treffen würden und eine Kooperation entsteht, bin ich am Ziel.“
Transparenz in der Tierhaltung
Die Eier vom Kellerhof kann man nicht nur direkt ab Hof kaufen, sondern auch im Lebensmitteleinzelhandel der Region. Den Landwirten war es daher wichtig, auch Informationen zur Tierhaltung auf der Schachtel unterzubringen. „Bruderhahn – Die Eier für die keine Küken getötet werden“, steht darauf geschrieben und, dass die Hühner auf der Wiese picken können, im Sand baden und sich entspannt zum Eierlegen zurückziehen können. Wer aktuelle Bilder dazu sehen möchte, kann sich auf der Instagram-Seite @keller.hof umschauen. Künftig sind auch Aktionen geplant, bei denen Kinder Bauernhofluft schnuppern können, beispielsweise bei der Kartoffelernte im Herbst.
Regionalprodukte modern in Szene setzen
Verbraucher für die Landwirtschaft begeistern
Regierungsbezirk
Oberfranken
Projektposition