Für HeimatUnternehmerin Eva Dekarski begann alles mit einem
Aha-Moment: „Vor ein paar Jahren stand ich mitten im Winter im Biomarkt und sah
in meinem Einkaufskorb einen Kopfsalat aus Spanien, eingepackt in Plastikfolie.
Da dachte ich: Nachhaltig sieht aber anders aus.“ Von diesem Tag an beschloss
Eva neue Wege zu gehen und für sich selbst zu definieren, was nachhaltiger
Konsum eigentlich bedeutet. Dabei fielen ihr viele Kriterien ein: Regional,
plastikfrei, qualitativ hochwertig, vegan oder zumindest nach hohem
Tierwohlstandard erzeugt, und gleichzeitig bezahlbar und alltagstauglich.
Produkte, die allen diesen Kriterien entsprechen, waren schwer im Supermarkt zu
finden. So wagte sich die hauptberufliche Industriekauffrau an ein eigenes
Projekt: einen Weitblick-Laden.
Selbstbedienungsladen „Weitblick“
Im Jahr 2021 eröffnete Eva Dekarski in ihrem Heimatort Neuenreuth im oberfränkischen Landkreis Kulmbach, einen Selbstbedienungsladen, der sich dem nachhaltigen Konsum verschrieben hat. Das beginnt bereits bei der Verpackung. „Ich kaufe unter anderem große Mengen in wiederverwendbaren Behältern und fülle kleinere Mengen für den Hausgebrauch in kompostierbare, plastikfreie Verpackungen ab“, erklärt die HeimatUnternehmerin. Sie habe sich bewusst gegen einen Unverpacktladen entschieden, da das Mitbringen zahlreicher Behälter für die Verbraucher oft zu umständlich sei. Haushalts- und Körperhygiene-Artikel sind ebenfalls plastikfrei und aus natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt. Wo es geht, kauft sie direkt vom Erzeuger oder aus der Manufaktur, am liebsten aus der Region. Die meisten Produkte sind durch und durch vegan, bei Produkten tierischen Ursprungs steht das Tierwohl an oberster Stelle.
Café am Rad- und Wanderweg
Zum Laden „Weitblick“ in Neuenreuth gehört auch ein Café, das direkt am Rad- und Wanderweg liegt und donnerstags bis sonntags geöffnet ist. Beim Cafébetrieb bekommt die HeimatUnternehmerin viel Unterstützung von ihrer Mutter Marion Hohlweg. Diese bäckt Kuchen und andere Leckerbissen mit saisonalen Zutaten. Den Erdbeerkuchen gibt es nur zur Erdbeerzeit, im Winter gibt es Hagebuttentorte. Es werden ausschließlich Produkte verbacken, die den Weitblick-Kriterien entsprechen. Sollte doch einmal eine Zutat aus Übersee beziehungsweise anderweitig benötigt werden, etwa Bananen, wird im örtlichen Biomarkt eingekauft. „Es geht darum, für jedes Produkt, einen eigenen Weg des nachhaltigen Konsums zu finden“, erklärt Eva Dekarski. Beispielsweise ziehe sie den Regional-Honig vom Nachbarn, dem Bio-Honig aus dem Supermarkt vor. Er stamme oft aus Spanien oder von weiter weg.
Gemeinsam bewusster konsumieren
Nachhaltiger Konsum geht nicht von heute auf morgen, so die Heimatunternehmerin. Es gehe darum, einen Mittelweg zu finden, sonst seien die Menschen überfordert. „Es wäre schön, einfach mehr Leute dazu zu bekommen, sich Gedanken zu machen“, bestätigt Eva Dekarski. Sie freue sich, wenn Gespräche zustande kommen und man diskutieren könne. „Nachhaltig geht nur, wenn viele Leute mitmachen“, so die HeimatUnternehmerin. Ihre Vision ist es, an anderen Standorten Weitblick-Läden zu eröffnen, als Treffpunkt und Inspiration für solche Menschen, die auch untereinander ins Gespräch kommen wollen. „Letzten Endes sind es die Verbraucher, die steuern, wohin es mit der Welt geht“, erklärt die oberfränkische HeimatEntwicklerin Marion Deinlein. Eva Dekarski habe eine wichtige Vorbildfunktion und bringe viel Verständnis mit für die Bedürfnisse von Verbrauchern. In Evas Ideen und ihrer Bereitschaft, sie mit anderen zu teilen, sehe sie großen Heimatwert.
Kontakt:
Eva Dekarski
Weitblick Laden & Café
Neuenreuth 4
95336 Mainleus
Website: www.weitblick.online
E-Mail: weitblick@mail.de
WhatsApp: 0151 40079440
Instagram: @weitblickdorfladencafe