Gemeinsam HeimatMehrWert schaffen
Die Initiative HeimatUnternehmen verbindet Menschen in ganz Bayern, die über ihr wirtschaftliches Engagement hinaus Verbesserungen anstoßen: Zupackende Entrepreneure, die sich trauen, neue Wege zu gehen und dabei ein hohes Maß an Kreativität, Gestaltungsfreude und Innovationskraft an den Tag legen. Tut sich in ihrer Region beispielsweise eine Chance für die nachhaltige Nutzung von Leerständen auf, hapert es an der Nahversorgung oder mangelt es an kulturellen Angeboten und lebendigem Gemeinschaftsleben, warten HeimatUnternehmer nicht darauf, dass der Staat es schon irgendwie richten wird. Sie nehmen die Umsetzung stattdessen in die eigenen Hände und treiben Veränderungen mit großem Durchhaltevermögen und ohne Scheu vor Rückschlägen voran. Treffen solche unternehmerischen Macher aufeinander, erwächst daraus die einzigartige Dynamik, die das außergewöhnliche Netzwerk auszeichnet.
Die Möglichkeit, auf Gleichgesinnte zu stoßen, ist die große Chance, die die Initiative HeimatUnternehmen bietet. Denn gerade im weitläufigen ländlichen Raum ist es noch schwieriger als in den Ballungsräumen, Menschen vom gleichen Schlag zu treffen. Umso wertvoller sind der regelmäßige Austausch und die Erkenntnis: Es gibt noch andere, die mit derselben Haltung an die Dinge herangehen.
Bei regelmäßigen Zusammenkünften in ganz Bayern heißt es „Inspiration und Begeisterung“ tanken, damit es danach mit frischer Tatkraft und neuen Ideen weitergeht. Eine Veranstaltung mit besonderer Strahlkraft ist das HeimatUnternehmen-Forum. In diesem Jahr fand es im Juni in Burg Falkenberg unter dem Titel „Gemeinsam HeimatMehrWert schaffen“ statt.
Potenziale entfalten und den ländlichen Raum stärken
Die außergewöhnliche Gästeliste zur Veranstaltung in der nördlichen Oberpfalz zeigt die große Bandbreite der HeimatUnternehmen, die nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch sozialen, ökologischen und kulturellen Mehrwert in ihren Regionen schaffen. Die Initiative stellt dafür Netzwerke und Ressourcen bereit und fördert Synergien.
Der Ansatz ist ganzheitlich: Es geht um die Entfaltung von Potenzialen, die Schaffung lebendiger Gemeinschaften und die Stärkung ländlicher Regionen. Dahinter steht der Gedanke, dass Veränderung von Menschen angetrieben wird, die bereit sind, mehr als ihre Pflicht zu tun und Verantwortung zu übernehmen. Ziel ist eine zukunftsfähige Entwicklung in Bayern, aber auch darüber hinaus.
Die HeimatUnternehmerinnen und -Unternehmer profitieren von ihrem Engagement in vielfältiger Weise. Zum einen durch die zahlreichen Kontakte in den Netzwerken, aber auch durch pragmatische Unterstützung, Know-how und Beratung durch andere Unternehmer sowie Sparrings-Partner wie die HeimatEntwickler, die fest in den Regionen verwurzelt sind und die Entrepreneure zusammenbringen. So lassen sich viele Ideen einfacher realisieren, es bieten sich nicht selten unerwartete Chancen und Risiken werden reduziert.
Wie wirksam die Initiative HU ist, zeigt ihr Erfolg: Mittlerweile haben sich rund 500 kreative Macher dem Netzwerk angeschlossen, Tendenz steigend. Davon profitieren auch die Kommunen, die in den HeimatUnternehmen wichtige Partner für ihre eigene Entwicklung finden. Beim HU-Forum waren deshalb unter anderem Dr. Olaf Heinrich, Vorsitzender des Landesvereins für Heimatpflege und Bürgermeister der Stadt Freyung, und der 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Tobias Reiß, zu Gast. Welches Potential sie in HeimatUnternehmen Bayern sehen, darüber sprechen sie in diesem Magazin.
Darüber hinaus gaben zahlreiche HeimatUnternehmerinnen und HeimatUnternehmer Einblicke in ihre Projekte: Von Unartig Rhön und den Gutshof Mengersdorf über die FreiRäume Bad Kötzting und das Regionalwerk Amberg-Sulzbach bis hin zu den Rhönmomenten und dem Ackerbürgerhaus Bärnau. Beispiele für herausragendes Engagement in ihren Regionen im Bereich Kultur lieferten Franzi Glaser, Matze Wolf, das Ovigo Theater, Tante Ernas Musik- und Kulturladen, Bergfried Passau und das Duo CellAr. Spannende Hintergründe gab es zum Wasserkraftwerk Seebachschleife und zum Schutz des Pelhamer Sees. Mit welcher Philosophie er sein Adventure Camp Schnitzmühle leitet, erzählte Kristian Nielsen. Aus jahrzehntelanger Erfahrung als HeimatUnternehmer sprach Dr. Franz Ehrnsperger, Bio-Pionier und ehemaliger Geschäftsführer der Neumarkter Lammsbräu. Die Perspektive der HeimatEntwickler brachten unter anderem Cornelia Müller und Christian Skrodzki ein.