Ein Hotel mitten in der Natur mit der Natur
Doch bevor es so weit war, musste erst Lothar, gebürtig aus Belgien, über eine Lehre zum Koch, verschiedene Hotelstationen und Zufälle ins obere Illertal kommen, wo er seinen zukünftigen Schwiegervater Franz traf. Er und Andreas Mutter Ingrid leiteten damals in zweiter Generation ganz klassisch das „Berghotel Sonnenklause“. Es liegt auf einer sonnigen Hochebene über der südlichsten Stadt Deutschlands, Sonthofen. Ein touristisches Ziel mit besonderen Bedingungen durch die geographische, alpine Lage: Herausforderungen und Chancen.
Mit ihrer Tochter Andrea, Hotelfachfrau, heutige Inhaberin und Managerin des Betriebs, wuchs die Liebe an sich und die Zuneigung zum Allgäu und seiner besonderen, rauen, aber wildkräuterreichen Natur. Andreas „Huimat“ ist inzwischen auch seine.
Ein zukunftsfähiger Gästebetrieb auf bayerischen 1.100 Metern
Wie konnte der Hotelbetrieb aber zukunftsfähig aufgestellt werden? Den Schlüssel fanden Lothar und Andrea darin, ihr unternehmerisches Handeln auf die natürlichen Ressourcen vor Ort auszurichten. Sie beziehen beispielsweise Fleisch, Wild und Fisch ausschließlich aus der nahen Umgebung und verwenden „das ganze Tier“. Die Gäste bekommen das hauseigene Bergquellwasser. Einiger Lebensmittelimport wird bewusst unterlassen.
„Es bedeutet auch, sich zu arrangieren mit einem Weniger, aber nicht Schlechter,“ sagen die beiden erfahrenen Gastroprofis. „Die Gäste verstehen und schätzen, dass sie hier etwas bekommen, was zur Umgebung und zur Jahreszeit passt.“
Für Lothar schloss sich ein Kreis, als er das Heilpflanzen- und Kräuterwissen, das er bereits als junger Mensch über eine verwandte Allgäuer Kräuterkundige vor Augen hatte, auch in der Küche der „Sonnenklause“ anwenden und als Wildkräuterführer mit dem Betrieb verzahnen konnte. Frisch zur natürlichen Erntezeit, in Pestos, Pasten, Chutneys oder Sirup, Öl und Essig für die stilleren Zeiten im Jahr bewahrt, entwickelt das, was die Natur hervorbringt, eine Beziehung zwischen Mensch und unmittelbarer Umgebung.
Und die Verbundenheit wächst weiter: Möbelholz für die Panoramazimmer haben sie jüngst aus eigenem Wald geschlagen. Angela hatte die Idee dazu, Wald- und Wiesengänger Lothar hat auch das Holzschlagen dafür gelernt und gemeistert. Mit einheimischen Handwerksbetrieben wurde aus der eigenen Ressource ein nützliches wie ursprüngliches Betriebsgut.
Allgäuer Natur und Lebensmittel „in a nutshell“
Ohnehin bringt Angela über die Einbindung von Permakultur, die ökologisch wertvolle Habitate und Möglichkeiten zur Selbstversorgung schaffen will, weitere Akzente in den Betrieb ein. Erste Tiere sind eingezogen, die sich am Berg pudelwohl fühlen. Stück für Stück ergänzt sie die Kräuter- und Heilpflanzengärten am Haus nun auch um Gemüse, das vom Beet in die Hotelküche wandern darf. Es zeigt sich, was notwendig ist, um vom Samen zum Gemüseflan zu kommen.
Über Kurse und den Besuch von anderen Profis aus den Bereichen natürliche Selbstversorgung und altes Handwerk soll die „Sonnenklause“ mehr und mehr auch zu einem Ort des Lernens und Verstehens werden: „Wir sind offen dafür, dass andere mitwirken und dieser besondere Platz lebendig und vielfältig ist. Dass von hier aus auch Wissen weitergetragen wird.“ Denn hier oben, an den Hängen der voralpinen Bergkette der Sonnenköpfe, ist der Kreislauf der Natur eindrucksvoll nah zu spüren.
Die Gäste genießen’s
Auch die Hotel- und Restaurant-Gäste nehmen diese aufrichtige Naturbeziehung wahr und nutzen gerne die persönlichen Angebote der „Sonnenklause“, um sie weiter kennenzulernen. Mit Kräuterrundgängen, Quellführung, abgestimmten Getränken und Menüs mit Wildfrüchten und -kräutern wird es hoch über dem Tal anschaulich und erlebbar.
Angela legt dabei auf eines besonders Wert: „Dass alle an einem Tisch essen!“ Lange Tafeln werden aufgestellt und die Gäste finden über das gemeinsame Erlebte in einen echten Austausch, während sie fein Komponiertes aus der Küche der „Sonnenklause“ genießen. „Dafür kann ich mich begeistern,“ lacht sie. Und Andrea stimmt ihr zu: „Das verstehen wir darunter, Gastgeber zu sein.“
Unterstützung durch HeimatUnternehmen
HeimatUnternehmen unterstützt Familie Schwenken durch die aktive Vernetzung mit anderen naturnah arbeitenden Betrieben und steht ihnen als Sparringspartner bei der betrieblichen Weiterentwicklung zur Seite. „Das Berghotel Sonnenklause ist ein tolles Beispiel, wie Gastronomiebetriebe ganzheitlich in der Region wirken können“, beschreibt Heimatentwicklerin Manuela Müller-Gaßner dessen Heimatwert. „Die Gäste erfahren hier mit allen Sinnen, was Essen mit der Natur, mit Gesundheit und mit regionaler Wertschöpfung zu tun hat.“
Kontakt:
Berghotel Sonnenklause
Familie Schwenken
Hinang 48, 87527 Sonthofen
Telefon: 08321-36 14
E-Mail: info@sonnenklause.de
Web: www.sonnenklause.de
Berghotel Sonnenklause
Ein Betrieb mit den Schätzen der Allgäuer Natur
Regierungsbezirk
Schwaben
Projektposition