„VERAH“ steht für Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis und für die großartige Möglichkeit, mobilen Patient:innen in ländlichen Regionen, in denen es keine flächendeckende Versorgung durch Allgemeinärzte/Hausärzte (mehr) gibt, die Anreise zur Arztpraxis zu ersparen und vor Ort in dafür geeigneten Räumlichkeiten, qualifizierte Versorgung anzubieten. Dies übernehmen die VERAH´s, speziell ausgebildetes, in der Praxis angestelltes Pflegepersonal, das mit den notwendigen Informationen versehen und im engen Austausch mit den behandelnden Ärzt:innen in den ländlicheren Regionen die Nach- und Erstversorgung tätigt. Dafür und für kleinere -vom behandelnden Hausarzt verordnete - Maßnahmen (Blutdruckmessung, Blutabnahme,,….) stehen die VERAH an festen Terminen in den Räumlichkeiten vor Ort -wie jetzt erstmals in Stockheim – zur Verfügung. Das spart den Patient:innen Zeit und Mühe und schafft den Praxen Luft, um den sukzessiven Praxiswegfall auf dem Land zu kompensieren und so die Versorgung der Menschen bestmöglich zu gewährleisten.
Die ersten sechs VERAH´s in Stockheim kommen aus verschiedenen Arztpraxen der angeschlossenen Hausärzte und freuen sich nun auf die ersten Patienten.
Die ursprüngliche Idee stammt vom HU Rhön Mitglied Werner Palancares, der – selbst wohnhaft in einem kleinen Dorf in der Rhön - schon früh die Notwendigkeit erkannte, dass gegen den Hausarztpraxismangel auf dem Land etwas unternommen werden muss (das durchschnittliche Alter der verbliebenen Hausärzte im Streutal ist 68 Jahre). Als er seine Gedanken bei einem HU Stammtisch 2019 in einer größeren Runde Heimatunternehmer teilte, war schnell klar: das ist ein wichtiges, zur HU Philosophie passendes Projekt! Ab diesem Moment hat Werner Palancares gemeinsam mit dem Heimatentwickler Felix Schmidl recherchiert, Dutzende Gespräche mit Fachkräften, Pflegepersonal, Politiker:innen und Patient:innen geführt und geeignete Förderanträge gestellt. Letztendlich konnten sie mit ihrer Projektidee so überzeugen, dass sie die Streutalallianz, verschiedene Hausärzt:innen des Streutals, engagierte Bürgermeister:innen und Studierende der Universität Bayreuth (Reiner Hofmann, Projektverantwortlicher der Universität Bayreuth nahm ebenfalls an der Eröffnung in Stockheim teil) und politische Verantwortliche zur Mitarbeit gewinnen konnten. Die Zusage von Fördergeldern des Bayerischen Gesundheitsministeriums besiegelte den erfolgreichen Start des Projekts.
Mit der Eröffnung der Räume in Stockheim wurde das bislang größte Vorhaben der Heimatunternehmer Bayerische Rhön in die Tat umgesetzt.
Als er „damals“ seine Idee bei einem der HU Bayerische Rhön „Stammtische“ vorbrachte, war Werner Palancares zwar überzeugt vom Erfolg, dass der nun aber sichtbar vor ihm steht, bewegt ihn sehr: „Was unser Verein mit den Synergien, der Energie und der Liebe zu unserer Region initiieren und bewegen kann, ist phantastisch und ein Ergebnis sehen wir heute hier in Stockheim. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die wir erfahren haben und hoffe, dass mit dem Vorbild dieses Pilotprojekts weitere fest etablierte, flächendeckende Einrichtungen landes- wenn nicht sogar bundesweit entstehen werden. Es ist ein gangbarer Weg, dem Hausarztpraxis-Schwund in ländlichen Räumen entgegenzuwirken.“