Ihr Wunsch: einen Beitrag leisten zum Erhalt der Baukultur
Für ihr neu erbautes Rotes Haus, in der gesamten Kubatur im historischen Ochsenblutrot gehalten, haben die Staudingers bereits viel Aufmerksamkeit bekommen, unter anderem den Thomas-Wechs-Preis 2021, einen Preis für zeitgemäße Architektur in Schwaben. Es steht schmal und solitär auf dem Platz eines früheren Schuppens.
So modern und doch vertraut das Haus anmutet, erzählt es auch viel über seine Bewohner, die sich mit ihm auch der betagten Hofstelle nebenan angenommen haben: traditionelle Werte wollen sie bewahren, Material sparsam und behutsam nutzen, doch Hand in Hand mit modernen und zukunftsfähigen Formen.
„Wir wollen mit dem, was wir hier haben, einen Beitrag leisten zur Baukultur im Allgäu und auf dem Land“, sagt Julia Staudinger, die das Haus der Großeltern auch als Mehrgenerationenhaus kennt und liebt. Wie wandlungs- und anpassungsfähig so ein kleines schwäbisches Bauernhaus sein kann, erlebte sie selbst. Jetzt sieht sie es als ihre Aufgabe, das Althergebrachte in die Zukunft zu führen.
Ihr Ansatz: Mit Sorgfalt das bewahren und entwickeln, was da ist
Mit ihrem Mann Michael eint sie der Gestaltungswille, der Mut zur radikalen Umsetzung und die Liebe zu den heimatlichen Gefilden.
Er, beruflich viel in der Welt unterwegs, genießt es, heimzukommen. „Die Luft, die Ruhe, die Nähe zur Natur, wir haben hier so viel Wertvolles.“ Hier, heißt im Fall der Staudingers Illerbeuren, unverbaut direkt an der Iller gelegen, im Unterallgäu. Dieses ist eben landkreistechnisch nur der flachere, unspektakuläre Bruder des Postkartenidylls Oberallgäu, dessen Höfesterben und Dorfkernausbluten nach neuen Ideen schreien.
Und genau da setzen die beiden HeimatUnternehmer mit ihrem Projekt „d’Kammer“, mitten im Ort an der Dorfstraße gelegen, an und sehen die zweite Reihe auch als Stärke.
Hier hat man nämlich Ruhe, sich auf das Genießen einzulassen. Hier bieten sie ihren Gästen aus der ganzen Republik Entschleunigung in einer Mischung aus Landleben und Design. Hier ist Julia mit ihrem Slow-Food-Frühstücksservice ganz persönlich für die Gäste da und führt sie in die Kulinarik- und Freizeit-Geheimtipps der Region ein.
„Wir betreiben eigentlich Regionalmarketing“, lacht sie, und ihr winterliches Rote-Bete-Carpaccio mit Knollen aus dem nahe gelegenen HeimatUnternehmer-Projekt Garten Engelharz ist ein Beleg dazu.
Impulse geben für das Weiternutzen von Bauernhöfen
Ihr Konzept einer behutsamen Belebung soll noch wachsen, schonend und nachhaltig. Die Staudingers bauen den Wirtschaftsteil des alten Bauernhofs noch zu weiteren B&B-Studios aus. Ihr gesamtes Areal rund um den Hof und ihr eignes Rotes Haus integrieren sie dabei als Freifläche für die Gäste. „Wir zeigen, wie schön es hier ist“, sagen sie, und verweisen auf die intakte Dorfstruktur in Illerbeuren und die charmante Umgebung, die sie selbst als HeimatUnternehmer stärken möchten.
„Wir sind mutig und möchten Impulsgeber sein“, sagen die Bauherren der „Kammer“. „Denn im Bestand steckt Energie von Generationen vor uns drin. Dazu haben wir eine Haltung entwickelt. Nun suchen wir eine Lösung, um mit dem Weiternutzen des gewachsenen Bestands eine Brücke in die Zukunft zu schlagen.“
Kontakt:
d’Kammer
Familie Staudinger
Memminger Str. 14
87758 Illerbeuren
08394/926 44 77
hallo@dkammer.com
https://dkammer.com/
Julia und Michael Staudinger
Ländliche Gastgeber und Baukulturträger aus Leidenschaft
Regierungsbezirk
Schwaben