Vor kurzem wurde der Neubau des Gasthofs eingeweiht. Zünftig mit Maibaumaufstellen und allen Vereinen, dem Landrat, der Bürgermeisterin und vielen guten Wünschen und günstigen Festtags-Preisen. Das ganze Dorf war auf den Beinen. Ein wunderschönes Fest.
Das Besondere am Max: Er schafft es mit der Franzi, dass sich die Gemeinschaft auch zwischen den Hochämtern und Feiertagen zusammenfindet. Bei ihm am Stammtisch, im Nebenzimmer, in der Stube oder im Biergarten. Soziologen würden vom vorpolitischen Raum sprechen. Der Max sagt dazu „unser großes Miteinander.“
Max Maier ist 34 Jahre alt. Er hat den Landgasthof Maier mit seiner Frau Franzi übernommen und gemeinsam wirtschaftet die zwei mit Unterstützung der Mama Rita und den drei lebhaften Kleinkindern. Auch die beiden Familien des Paars helfen fleißig mit. Koch hat der Max gelernt und kam viel herum in der Welt. Sterne-Restaurants und Familienbetriebe, Bundeswehr und Grandhotel. Doch schließlich rief die Heimat.
„Mein Ziel war dahoam“, erklärt er grinsend. Wieder in Niederbayern, verdingte er sich bei der BMW, um schrittweise die Übergabe des Wirtshauses anzugehen.
Schnell wurde ihm klar: Das Alte war zu alt. „Mit dem alten Wirtshaus konnten wir unsere Ansprüche nicht erfüllen. Wir haben viel nachgedacht über Umbaumaßnahmen und Renovierungsmöglichkeiten. Aber schließlich kam doch der Abriss.“
Trotz Corona-Pandemie und Großbaustelle hat es die Familie Maier geschafft, den Betrieb aufrecht zu erhalten. In der Quarantäne wurden die Menüs aus dem Fenster zum Mitnehmen verkauft. Während die großen Gasträume abgerissen und neu erbaut wurden, wanderten die Gäste ins alte Gewölbe aus, das dem Abriss trotzte.
Bei der Planung für den Neubau setzte der Maier Max wie immer auf Gemeinschaft. Er ließ die Vereine mitreden, errichtete sogar den Rohbau für den Schießstand vom Schützenverein. Den Innenausbau haben die Mitglieder übernommen. Im Winter wird hier jetzt geschossen, im Sommer dürfen die Maiers den Stand für den Gastbetrieb nutzen. Der Stammtisch konnte auch die künftigen Stammplätze mitplanen. So etwas verbindet und bringt eine Fetzngaudi.
„Das ist mir einfach wichtig, dass bei uns alle gut auskommen, dass wir hier miteinander lachen und ratschen, gut essen und eine gute Zeit haben. Für mich hat ein Wirtshaus eine wichtige Funktion in der Gesellschaft. Hier wird auch gerne politisiert und philosophiert. Der Grundsatz: Leben und Leben lassen.“
Wie war das jetzt mit dem guten Essen? Der Max kommt ja aus der gehobenen Gastronomie, wie geht es da jetzt in Niederbayern weiter? Auch hier setzt der 34-Jährige auf gute alte Traditionen („Die Wurzel meiner Küche sind Oma und Mama“) und eine gute Portion Revolution. Weil die Probleme, die alle anderen haben, gibt’s natürlich auch in Frauensattling. „Es ist sauschwer, gutes Personal zu bekommen. Ich hab jetzt ein Spitzenteam aber wir müssen schon haushalten mit unseren Kapazitäten. Deshalb hab ich das natürlich auch fest eingeplant beim Bau.“
Es wird fein gekocht mit hochwertigen Lebensmitteln aus der Region. Die zwei Köche haben eine 4-Tage-Woche und können ihre Arbeitszeit optimal nutzen durch Schockfroster und anderer Hightech-Geräte, die in der brandneuen Küche glänzen. Die Bar ist so optimiert, dass das Bier eigentlich nicht ausgehen kann und sogar für die Longdrinks gibt’s eine technische Lösung, damit immer optimal ausgeschenkt wird. Wenn also alles gut vorbereitet ist, gibt es keine Überraschungen, das Team kann sich ausgiebig um die Gäste kümmern und Hochzeiten mit 199 Leuten können den Maier Max nicht aus der Ruhe bringen. Weil die G‘miatlichkeit, die ist in einem g‘scheiten Wirtshaus wichtig.
Max und Franzi Maier
Die Wirtsleute haben den Landgasthof neu aufgebaut. Tradition und Revolution auf Niederbayrisch
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Niederbayern