Passion Landwirtschaft
Seit Mai 2010 lebt die Mutter von drei Kindern in der Kreisstadt Tirschenreuth. Aufgewachsen ist sie auf einem DDR-Agrarbetrieb TYP3 in Sachsen, wodurch sie schon sehr früh mit der Landwirtschaft, ihrer bis heute ungetrübten Passion, in Berührung gekommen ist. So formte sich bereits in jungen Jahren die Überzeugung, sich und ihr Umfeld bewusst und regional ernähren zu wollen. Ein ganz besonders leckerer Fokus liegt dabei beim Molkereiprodukt Käse. Deshalb verwundert es nicht, dass sie sich während ihres Studiums zur Agraringenieurin auch mit der Käserei befasst. Bei ihrem Praktikum auf einem landwirtschaftlichen Betrieb durfte sie Ihr Wissen ausbauen und einen Käsekurs belegen und beim dortigen Aufbau einer Hofkäserei tatkräftig mit anpacken. Die Milchprodukte Joghurt, Quark und Butter liefen besonders gut, weshalb es dort erstmal nicht dazu gekommen war, dass ihr Lieblingsprodukt produziert wurde. Vielleicht ein Grund mehr, weshalb sie dies nie aus den Augen verlieren sollte.
Stärkung der Region
Auch in der neuen Heimat, dem Landkreis Tirschenreuth, wurde ihre Leidenschaft für regionale und bewusste Ernährung sowie Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln nicht kleiner. Ihr Hintergrund spiegelt sich so auch in ihren Tätigkeiten in der Region. So war sie zunächst Betriebshelferin beim Maschinenring, wodurch sich ein enger Kontakt zur Geschäftsführerin Marion Höcht entwickelte. 2018 hatte sich die iKOM Stiftland zur Öko-Modellregion beworben. Teil jener Bewerbung waren diverse Projekte – unter anderem die mobile Käserei: das Herzensanliegen der HeimatUnternehmerin. Ab 2021 ist sie als Projektmanagerin für die Öko-Modellregion tätig und machte es sich zur Aufgabe, die Leute für das Vorhaben zu begeistern und zusammenzubringen. Antje spricht heute von einem großen Interesse der Landwirte, die wie sie von der Idee begeistert waren. Schließlich konnte die Grenzlandkäserei GbR im Spätsommer 2021 gegründet werden und die passionierte Agraringenieurin nahm fortan ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin auf.
Ein Kreis schließt sichIhre Motivation für diese nicht immer ganz einfache Aufgabe rührt natürlich aus ihren gefestigten Überzeugungen und der Liebe zur regionalen und bewussten Ernährung. Aber auch, den hiesigen Landwirt*innen etwas zurück zu geben, stärkt Antje in ihrem Tun. Sie habe viel lernen dürfen und schätze deren Arbeit sehr. Mit veredelten Milchprodukten wie Käse, haben sie auch deutlich effizientere Möglichkeiten im Direktvertrieb. Die Produkte sind nicht nur länger haltbar als zum Beispiel Frischmilch aus dem Automaten, sie erzielen auch einen höheren Preis. Damit stärkt die Initiative der ÖMR-Stiftland die regionale Landwirtschaft – ein weiterer Schritt für den bewussten und nachhaltigen Umgang mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Das Steckenpferd einer jungen Landwirtschaftsbegeisterten aus Sachsen. Und gleichzeitig jenes einer tatkräftigen HeimatUnternehmerin in ihrer neuen Heimat in der nördlichen Oberpfalz.
"Wer etwas verändern will, muss Verantwortung übernehmen. Antje Grüner hat als Geschäftsführerin der Grenzlandkäserei GbR das getan und Menschen für eine gemeinsame Idee mit Potential zusammengebracht.“ - Alfred Wolf, HeimatEntwickler