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Iberg-Skilifte Maierhöfen

Ein Verein ermöglicht einen flexiblen Liftbetrieb

Drei junge Menschen sitzen auf einem Holzzaun vor dem Iberg-Lift Maierhöfen/Riedholz
Der Lift und seine Mitstreiter: Alexander, Simone und Moritz, drei Vorstände des Vereins zum Erhalt der Iberg-Lifte
© Daniel Delang/Initiative HeimatUnternehmen
Eine Allgäuer Pionier-Liftanlage in den voralpinen Steilhängen
Die Iberg-Lifte sind zwei Schlepplifte an der Nordseite des Ibergs, wo Bayern in Württemberg übergeht. Seit 1960 laufen sie hier jeden Winter, um Ski- und Snowboardbegeisterten ein unkompliziertes und erschwingliches Wintervergnügen »vor der eigenen Haustüre« zu ermöglichen.

Zwei Lifte für Familien, Genießer und die Rennstrecken-Rider
Gegründet wurden der Iberg-Lift mit zwei Trassen: einem »Großen Lift« über die komplette Länge des 700 Meter langen Nordhangs bis auf 960 Meter Höhe und einem »Kleinen Lift«, der seine Passagiere knapp 300 Meter den Hang hinauf zieht. Fünf unterschiedliche Strecken ergeben ein abwechslungsreiches kleines Pistengebiet in drei Schwierigkeitsgraden von blau bis schwarz.
Das Geheimnis des in der Aufbruchszeit der 1960er aufgebauten Liftbetriebs, liegt wahrscheinlich in seiner Unkompliziertheit: Einfach erreichbar, nicht langweilig, zu moderaten Preisen. So entwickelte der Iberg-Lift eine überregionale Bekanntheit – gar nicht so selbstverständlich, für einen eher kleinen Player im alpinen Skizirkus.

Bodenständig im Naturschnee seit Generationen
Doch die Gründerväter, die Isnyer Unternehmerfamilie Immler und der Stuttgarter Architekt Paul Sauter zusammen mit der einheimischen Landwirtsfamilie Prinz, hatten einen guten Sinn bewiesen, als sie den Standort des frei liegenden, teils steilen, teils welligen Nordhangs erkannten und den ersten Schlepplift Oberschwabens installierten. Nicht zu groß, um mit massiven Einschnitten für die Natur einherzugehen, und nicht zu klein, um ein abwechslungsreiches Wintervergnügen zu ermöglichen. Über Jahrzehnte lernten Scharen von Kindern hier Skifahren.

Aufgeben wie viele Lifte? Nein, lieber zusammenhelfen
Aufgrund des immer deutlicher ausbleibenden Schnees und der trotzdem natürlich nicht abnehmenden Wartungs- und Unterhaltskosten, drohten dem Iberg-Lift nach der Saison 2022/23 Schließung und Abbau aus der steilen Viehweide, mit der der Doppelmayr-Schlepper seit Jahrzehnten eine Schicksalsgemeinschaft eingegangen ist. Doch diese Aussicht ließ Widerstand im Dorf und in der Umgebung aufkommen. Interessierte aus Maierhöfen und dem Umland setzten sich zusammen, um über die Rettung des Iberg-Lifts zu beraten.
Zusammen mit HeimatEntwickler Christian Skrodzki entwickelten sie eine Struktur, die den Iberg-Lift in die Zukunft führen soll. Ein flexibler Betrieb auf Basis einer Fixkostendeckung ist die Zauberformel.

Ein Verein als Grundlage für ein HeimatUnternehmen
Mithilfe eines Vereins sollen die dafür notwendigen Finanzmittel für den Winterbetrieb grundsätzlich aufgestellt werden. Dazu zahlen die Mitglieder einen festen Jahresbeitrag. Und erhalten im Gegenzug einen gesicherten Liftbetrieb und Liftkarten oder Rabatte, die sie gleich an »ihrem Lift« wieder einsetzen können.
So werden die anfallenden Kosten abgefedert, wenn wenig Schneetage den Liftbetrieb wirtschaftlich schwierig machen. Gleichzeitig steht durch diese kooperative Grundstruktur der Region ein zukunftsfähiger Lift zur Verfügung, der sofort im Einsatz und erreichbar ist, wenn Frau Holle ihre Betten über dem hügeligen Allgäu kräftig ausschüttelt.
Am 20. Juli 2023 gründete sich der Verein zum Erhalt der Iberg-Lifte und setzte einen sechsköpfigen Vorstand ein, der den Zweck des Vereins mit viel Herzblut und persönlichem Engagement umsetzen will.
»Wir sind hier selber auf Skiern groß geworden, und möchten, dass auch unsere Kinder, wenn es Schnee gibt, an einem bodenständigen Lift Ski- oder Snowboard fahren lernen können«, sagen die jungen Vorstände Moritz und Alexander. Außerdem solle die Region ein schönes Abfahrtsangebot behalten, dass auch bezahlbar ist.

Mitglieder gesucht!
Mit möglichst vielen Vereinsmitgliedern soll die Rettung des Iberg-Skilifts jetzt endgültig bewerkstelligt werden. Damit auch in Zukunft bei Schnee im Allgäu das Skifahren eine Heimat hat. Keine künstliche Lifestyle-Powderarena, sondern eine, in der man einfach Spaß im Schnee haben kann. Wenn er kommt, ist der Iberg bereit.
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